Bestände










Die Bibliothek ist eine Schatzkammer auf allen Gebieten der Wissenschaft des 15. bis 18. Jahrhunderts. Neben wertvollen Bibelausgaben und weiterer theologischer Werke, vor allem aus der Zeit der Reformation, sind seltene alte Drucke der Jurisprudenz, Medizin, Geschichte, Philosophie, Geographie, Astronomie, Astrologie, Physik, Chemie, Mathematik, aber auch der frühen Reiseliteratur und Flugschriften vorhanden. Eine reichhaltige hymnologische Sammlung mit Notenmanuskripten, Erstdrucken bedeutender Komponisten des 17. Jahrhunderts und ca. 7.000 Gesangbüchern, sowie eine Halensia-Sammlung mit ca. 3500 Titeln zur Stadt- und Regionalgeschichte, darunter handschriftliche Chroniken, vervollständigen den Bestand, der z.Z. reichlich 36.000 Bände mit über 100.000 Titeln, darunter mehr als vierhundert Inkunabeln und ca. dreihundert Handschriften, umfasst.




Die Marienbibliothek besitzt zudem vier umfangreiche geschlossen erhalten gebliebene Gelehrtenbibliotheken aus dem 17. und 18. Jahrhundert sowie eine Pfarrerbibliothek aus dem 19. Jahrhundert. Der Bestand wird ergänzt durch eine Anzahl an überlieferten Kunstgegenständen, Gemälden, Graphiken, Zeichnungen, Münzen und Medaillen. Die Altbestände der drei Kirchenbibliotheken von Sangerhausen (St. Ulrici), Weißenfels (St. Marien) und Schneidlingen (St. Sixti) sind als Depositum eingestellt und stehen ebenfalls den Benutzern zur Verfügung.















Die Räume der Marienbibliothek beherbergen auch das Archiv der Marktkirchengemeinde. Es enthält die Bestände der ehemaligen evangelischen Kirchengemeinden Unser Lieben Frauen (Marienkirche), St. Ulrich, St. Moritz und St. Georgen, die im Laufe der letzten Jahrzehnte zur heutigen Marktkirchengemeinde vereinigt worden sind. Die Archivalien umfassen den Zeitraum vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die frühen Jahrhunderte (einschließlich des 19. Jh.) sind durch Repertorien (Findbücher) erschlossen. Für die Akten des 20. Jahrhunderts müssen noch Findbücher erarbeitet werden, sie sind demnach noch nicht nutzbar. Die im Archiv vorhandenen Kirchenbücher der o.g. halleschen Gemeinden wurden zum Schutz vor weiterem Verschleiß verfilmt und sind für die Benutzung durch Dritte gesperrt. Die Mikrofilme können im Archiv der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen in Magdeburg eingesehen werden. Überliefert sind Kirchenrechnungen, beginnend im Jahre 1514, Bauakten der kirchlichen Gebäude, Akten über Erwerb und Reparaturen von Kunstgegenständen, Personalakten der sog. Kirchendiener (Pfarrer, Kantoren, Organisten, Küster), Protokollbücher der Gemeinderäte und Kirchenältesten, Prozessakten und Briefwechsel der Gemeinde etc. Mit seinen Beständen dokumentiert das Archiv die Geschichte der evangelischen Kirchengemeinden in den letzten fünf Jahrhunderten sowie gleichzeitig einen Teil der halleschen Stadtgeschichte.