Die BLÜTENWEIDE
Eine unermessliche Fülle von Natur- und Kultur-Blumen auf einer Fläche von 11.000 m² zeigt sich am Wanderweg auf der Höhe zwischen Riedelbach und Finsternthal. Der Pflanzenreichtum ist die Grundlage für die Erhaltung der Artenvielfalt von Bienen, Insekten und Schmetterlingen. Sie alle finden darin ganzjährig ihre Nahrungsquellen.
Die Blütenweide bietet auch Nistgelegenheiten für Lerchen und andere am Boden brütende Vögel.
Durch das im Jahreslauf ständig sich wandelnde Farbenmeer führt ein Pfad zu zwei darin eingebetteten Labyrinthen.
Das KRETISCHE LABYRINTH
Seit etwa 3.000 Jahren ist dieses Ur-Labyrinth in verschiedenen Form-Abwandlungen bekannt, – als Lebens- oder Einweihungsweg. Man findet es in allen Kulturen der Welt, z.B. in Kreta, in Pakistan und Indien, bei Indianerstämmen in Nordamerika, und besonders verbreitet in der mitteleuropäischen Kultur.
Wesentlich ist der Weg hinein zur Mitte hin und ebenso der Weg zurück wieder ins Freie.
Im Abschreiten zum Ziel kann man erleben, dass man davon abgelenkt wird, man sich mehrfach wenden muss und erst auf Umwegen das Zentrum erreicht. So ist es ein Einkehr-Weg und ein Umkehr-Weg, wobei der Rückweg ganz neue Qualitäten erleben lässt. Das Ur-Labyrinth kann zu einem Ort der Sammlung werden und zu einem Neubeginn.
Das LABYRINTH von CHARTRES
In der Zeit um 1200 entstand mit der gotischen Hochkultur in der Kathedrale von Chartres die Form des christlich-abendländischen Labyrinthes. Der Weg ist deutlich gegliedert durch die Kreuzform und führt in vielen Wendungen durch 11 Kreise in den mittleren zwölften.
Intensiv zu erleben sind die unterschiedlichen Längen der Weg-Abschnitte. Dadurch ändert sich der Blick in die umgebende Landschaft: in den Biegungen allmählich; schneller geht es, wenn der Weg abwinkelt; und plötzlich, wenn er umbiegt. Die dabei auftretenden Empfindungen geben auf eine andere Art als im Ur-Labyrinth eine Anregung, dem eigenen Lebensweg nachzusinnen.
Wer etwas kennt von den Impulsen, die von der berühmten Philosophen-Schule von Chartres mit der Pflege der sieben freien Künste auf die europäische Entwicklung über Jahrhunderte ausging, oder vom Wirken des Templer-Ordens, der mag beim Durchwandern sich auch an solche Größe und Bedeutung erinnern.
Dieses Labyrinth entspricht in Ausdehnung und Form dem Original in der Kathedrale von Chartres. Die Weglänge beträgt rund 250 m, die Wegbreite nur 33 cm. So wird man zunächst als Einzelner seinen Weg gehen, bis man zur gemeinschaftlichen Mitte findet.
An die Labyrinthe knüpft sich ein vielfältiges Symbol-Verständnis. Es lohnt sich, darüber Weiteres zu erfahren.