Unser Konzept

Mit Kindern leben, Tag für Tag,
ist immer schwer, macht gleichsam Spaß,
weil jeder Tag – genau gesehen –
so unendlich viele Erlebnisse bringen,
die früh am Morgen noch undenkbar war`n.
Nur ist es nicht so, dass wir als Erwachsene
weit mehr auf das schauen, was gestern war,
wo Ärger und Wut den Raum erfüllten
und kaum Platz für Ruhe und Zeit übrig blieb?
Abenteuer sind heute fast fremd,
es sei denn, dass große Geschäft schlägt zu,
wo Filme und Fernsehen, weite Reisen
die letzten Abenteuer lebendig werden lassen.
Ein Irrtum – direkt in den eigenen vier Wänden,
entwickeln sich Kinder, die springlebendig,
mit Wünschen nach Freiheit,
ins Abenteuer des Lebens stürzen.
Und hier beginnt für sie die Erfahrung,
dass Abenteuer nicht zulässig sind,
weil die Welt auf abenteuerfreudige Kinder
letztendlich nicht eingestellt ist.
Das Leben als Abenteuer mit Kindern zu sehen,
mit ihnen gemeinsam Gefahren zu bestehen,
schafft Freundschaft und Freude,
die lebenslang angenehm wirken.

 
 
 
1. Vorwort        
           
Wir freuen uns, dass sie Interesse an unserer Einrichtung zeigen und hoffen, dass wir Ihnen mit unserer Konzeption einen ersten Einblick in unsere tägliche Arbeit vermitteln können. Wir wünschen viel Freude beim Lesen.
 
Die Kita Max & Moritz e.V. gründete sich im Jahre 1990. Für die Asselner Kinder zwischen drei und sechs Jahren gab es zu diesem Zeitpunkt kaum Ganztagsbetreuungsplätze. Auf Grund dieser Situation gründete sich eine Elterninitiative, die in einem ehemaligen Schulpavillon der Hellweg Grundschule untergebracht ist.
 
Seitdem ist die Kita „Max und Moritz“ e. V. als Ergänzung und Alternative zu kirchlichen und städtischen Einrichtungen zu einer festen und anerkannten Größe im Kinderbetreuungsangebot des Stadtteils geworden. In ihrer Größe bietet sie einen überschaubaren und familiären Rahmen, indem auch die Eltern die Möglichkeit haben, sich auf vielfältige Weise einzubringen.

Im Jahr 2014 haben wir dann endlich unseren lang ersehnten Umzug hinter uns gebracht. Eine ehemalige neuapostolische Kirche mitten im Herzen von Asseln ist unser neues Zuhause geworden. Im Zuge dessen konnten wir unser Betreuungsangebot weiter ausbauen.
 
Seitdem bieten wir in unserer Tagesstätte 45 Kindern im Alter von 0,5 bis 6 Jahren einen Betreuungsplatz mit 45 Stunden an. 



2. „Das Besondere an uns!“
 
„Lebe wie ein Baum, wurzle tief in der Vergangenheit, stehe aufrecht in der Gegenwart und breite dich weit in die Zukunft“.



3. Rahmenbedingungen 

3.1. Trägerschaft

Als anerkannte sozialpädagogische Einrichtung in Angliederung an
„Der Paritätische NRW“ ist der Träger unserer Einrichtung ein eingetragener und gemeinnütziger Verein.

Adresse:
 
Kita Max & Moritz e.V.
Pröbstingkamp 20
44319 Dortmund
Tel.: 0231- 27524
mail@kita-max-moritz.de

 
3.2. Elterninitiative

Einer unserer Grundgedanken ist der Charakter der Elterninitiative.
Dies bedeutet die aktive Beteiligung der Eltern an verschiedensten Prozessen und Bereichen. Die Eltern übernehmen Verantwortung und sind aktiv an der Mitgestaltung beteiligt, wie zum Beispiel bei der Gestaltung der Elternabende, Übernahme von Reparaturen, Pflege des Außengeländes, Mitarbeit bei der Umsetzung von Festen und vieles mehr. Elternmitwirkung ist das Fundament der Elterninitiative und sichert langfristig ihr Fortbestehen. Alle Eltern haben Rechte und Pflichten: Mitmachen kostet Zeit, bedeutet aber auch dazuzugehören!!!
 

3.3. Die Mitgliederversammlung

Der Verein setzt sich zusammen aus aktiven und passiven Mitgliedern. Aktive Mitglieder sind die Eltern, deren Kinder die Kita besuchen. Im Rahmen der Mitgliederversammlung wird der aktuelle Jahresbericht verlesen, es wird über eventuelle Satzungsänderungen abgestimmt und der Aufsichtsrat wird neu gewählt (alle 2 Jahre). Darüber hinaus legt die Mitgliederversammlung die Beiträge fest. Die Mitgliederversammlung ist mindestens einmal jährlich durch den hauptamtlichen Vorstand einzuberufen. Die Teilnahme ist für alle Mitglieder verpflichtend.
 

 3.4. Der Vorstand

Seit dem Kitajahr 2021/22, haben wir den Vorstand von drei ehrenamtlichen Mitgliedern auf einen hauptamtlichen Vorstand umgestellt. 
Dem Vorstand obliegt die Erledigung der laufenden Geschäfte des Vereins.
Außerdem arbeitet er eng mit der pädagogischen Leitung/Team zusammen und unterstützt diese bei ihrer Arbeit.

Zusätzlich zum hauptamtlichen Vorstand gibt es noch einen Aufsichtsrat, der aus drei Mitgliedern besteht. Seine Aufgabe ist es, die Arbeit des hauptamtlichen Vorstands zu überwachen.
Der Aufsichtsrat wird alle zwei Jahre auf der Mitgliederversammlung neu gewählt.
 

3.5. Elternabende

Elternabende finden zwei bis dreimal jährlich mit Beteiligung des pädagogischen Personals und aller Eltern statt. In diesem Rahmen werden organisatorische und pädagogische Inhalte besprochen.
 


4. Strukturelle Rahmenbedingungen

4.1. Aufnahmekriterien

- Identifikation mit unserem pädagogischen Konzept
- Bereitschaft zur engagierten und aktiven Mitarbeit
- Eintritt in den Verein der Elterninitiative „Max & Moritz“ e.V.
 

4.2. Konfession

Elterninitiativen sind überkonfessionelle Einrichtungen. Konfessionszugehörigkeit ist kein Aufnahmekriterium. Aus diesem Grund gibt es keine konfessionsorientierte religiöse Unterweisung. Das bedeutet nicht, dass die Fragen der Kinder unbeantwortet bleiben, sondern mit ihren kulturellen Hintergründen berücksichtigt werden. Es ist für uns selbstverständlich, dass Feste aus unserem Kulturkreis, wie zum Beispiel Weihnachten, in der Kita gefeiert werden.
 
 
4.3. Kosten

Die Elterninitiativen werden finanziert aus Landesmitteln, kommunalen Mitteln und Trägeranteil. Die Eltern zahlen einen vom Einkommen und Alter des Kindes abhängigen Kitabeitrag an das Jugendamt der Stadt Dortmund. Da wir eine wöchentliche Betreuungszeit von über 45 Stunden anbieten, ist es in unserer Einrichtung nur möglich 45 Stunden Betreuungszeit wöchentlich zu buchen.
Die Höhe des Kostenbeitrages, der den Eigenanteil des Trägervereins an den Kosten der Einrichtung abzudecken hat, wird von der Mitgliederversammlung festgesetzt.
Für die Kinder ist zudem ein Kostenanteil für die Vollverpflegung monatlich zu entrichten. Bei Änderung der Kosten erfolgt eine Anpassung des Betrages.
Hinzu kommt ein geringer monatlicher Beitrag an den Verein.
 

4.4. Öffnungszeiten

Montag - Donnerstag 7.00 - 16.30 Uhr
Freitag 7.00 - 15.30 Uhr
 
 
4.5. Schließzeiten

Unsere Kindertagesstätte ist drei Wochen während der Sommerferien, weiterhin zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen. Hinzu kommen zwei Konzeptionstage für das Erzieherteam.

Die dreiwöchige Schließzeit während der Sommerferien ist fester Bestandteil unseres Konzeptes. Die Kindertagesstätte genau wie die Schule ist für Kinder ein emotionaler Dauerstress, von dem sie auch mal Urlaub brauchen.
Ebenso halten wir den Betreuungsschlüssel somit konstant aufrecht, was bei einer festen fehlenden Schließzeit durch den ständigen Wechsel des Betreuungspersonals nicht gegeben wäre.


 4.6. Einzugsbereich

Der Einzugsbereich umfasst vorwiegend die östlichen Stadtteile wie Asseln, Körne, Brackel und Wickede, sowie den südlichen Stadtteil Aplerbeck.
 

4.7. Personal

Die Kinder werden in unserer Einrichtung von acht Erzieherinnen,         
einer Kinderpflegerin und einer Studentin (Duales Studium) betreut.
Des Weiteren sind zwei Köchinnen ein fester Bestandteil unseres Teams.

 
5. Tagesablauf

Im Tagesablauf soll ein wiederkehrender Rhythmus vorhanden sein, den die Kinder zur besseren Orientierung benötigen und in dem sie sich sicher fühlen können.  
Den Bedürfnissen der Kinder wird durch entsprechende Ruhepausen und Rückzugsmöglichkeiten im Tagesablauf entsprochen.
 
Der Tagesablauf ist nicht starr zu regeln und passt sich den jeweiligen Gegebenheiten und Bedürfnissen an.
 
7:00 Uhr
Die Kita öffnet, nach und nach treffen die ersten Kinder ein.
Bis 7:30 Uhr wird gruppenübergreifend betreut. Danach geht jedes Kind in seine jeweilige Gruppe.
 
9:00 Uhr
Bis zu diesem Zeitpunkt müssen alle Kinder in der Kita eingetroffen sein. Ab diesem Zeitpunkt muss die notwendige Ruhe für das Freispiel und das Frühstück gewährleistet sein.
 
In der Zeit von 7:00 bis ca. 09:30 Uhr finden folgende Aktivitäten statt, die die Kinder selbstständig wählen können:
 
- Frühstücken in der Kleingruppe
- Rollenspiele
- Gesellschaftsspiele
- Bilderbücher anschauen
- Bauen mit Konstruktionsmaterialien
- Malen und Gestalten
 
In dieser Freispielphase findet auch eine gezielte Einzelförderung bzw. Gruppenförderung statt.
 
ca. 9:30 bis 10:00 Uhr
 
Wir treffen uns mit allen Kindern im Morgenkreis. Hier werden die unterschiedlichsten Themen besprochen und bearbeitet, wie zum Beispiel:
 
- wir begrüßen uns, ein Kind zählt alle anwesenden Kinder und wir stellen
  gemeinsam fest, wer heute nicht bei uns ist und warum
- gemeinsame Gespräche über aktuelle Anliegen der Kinder und Erzieherinnen
- Geburtstagsfeiern
- Kinderkonferenzen
- spielen, singen, tanzen, experimentieren und noch vieles mehr
 
ca. 10:00 Uhr
Kinder können sich für Angebote in Kleingruppen entscheiden oder ihr freies Spiel in den unterschiedlichen Spielbereichen fortsetzen. Zum Angebotsbereich gehören auch Alltagserlebnisse wie z.B. Einkaufen, Backen, Besuch der Bücherei als auch Aktivitäten zu aktuellen Themen und Projekten.

 ca. 10:30 – 11:00 Uhr
Gemeinsames Aufräumen, spielen im Außenbereich.
 
ca. 11:45 – 12:20 Uhr
Gemeinsames Mittagessen, Erledigungen von kleinen Aufgaben, z.B. Tische abputzen, Blumen gießen, etc.

ca. 12:30 – ca. 13:45 Uhr
Ruhephase
Vorlesen einer Geschichte
Kinder haben individuelle Bedürfnisse, so haben sie die Möglichkeit entweder in der Kuschelrunde zu schlafen oder sich ruhig in der Gruppe zu beschäftigen.

14:00 Uhr- 16:30 Uhr
Die Abholphase beginnt, die Kinder suchen sich neue Spielpartner und Spielorte. Bei schönem Wetter geht es ab nach draußen.
Um ca. 14.15 Uhr findet noch mal ein kleiner Nachmittagssnack statt.
Ab ca. 14:45 Uhr arbeiten wir wieder gruppenübergreifend.

Die Kita schließt um 16.30 Uhr. (Freitag 15.30 Uhr)
 
„Die Arbeit läuft dir nicht davon, wenn du deinem Kind
den Regenbogen zeigst. Aber der Regenbogen wartet nicht,
bis du mit der Arbeit fertig bist“.

(alte chinesische Weisheit)
 
 
6. Grundlage für die Bildungs- und Erziehungsarbeit mit Kindern
   von 0,5-6 Jahren
 
6.1. Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern
ist das Gesetz zur frühen Bildung und Förderung von Kindern. (Kinderbildungsgesetz - KiBiz)
Frühkindliche Bildungsprozesse beginnen mit der Geburt eines jeden Kindes. Es sind Selbstbildungsprozesse, Kinder setzten sich von Anfang an mit ihrer Umwelt auseinander.
 
Die Kindertagesstätte ist eine sozialpädagogische Einrichtung und hat neben der Betreuungsaufgabe einen eigenständigen Bildungs- und Erziehungsauftrag als Elementarbereich des Bildungssystems. Die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung des Kindes und die Beratung und Information der Erziehungsberechtigten sind von wesentlicher Bedeutung. Die Kita ergänzt und unterstützt die Erziehung des Kindes in der Familie.
Die Kita hat seinen Bildungs- und Erziehungsauftrag im ständigen Kontakt mit der Familie und den Erziehungsberechtigten durchzuführen und dabei insbesondere:
 
1. die Lebenssituationen jedes Kindes zu berücksichtigen
2. dem Kind zur größtmöglicher Selbstständigkeit und Eigenaktivität zu verhelfen, seine Lernfreude anzuregen und zu stärken
3. dem Kind zu ermöglichen seine emotionalen Kräfte aufzubauen
4. die schöpferischen Kräfte des Kindes unter Berücksichtigung seiner individuellen Neigungen und Begabungen zu fördern
5. dem Kind Grundwissen über seinen Körper zu vermitteln und seine körperliche Entwicklung zu fördern
6. die Entfaltung der geistigen Fähigkeiten unter Interessen des Kindes zu unterstützen und ihm dabei durch ein breites Angebot von Erfahrungsmöglichkeiten elementare Kenntnisse zu vermitteln



 
„Zu früh, zu ausschließlich, lehrt man Kinder, was und wie sie hören, sehen, fühlen und denken dürfen.
Was würden sie später, doch alles können, hätten sie nicht so früh so viel gelernt“.

(Hans- Herbert Dreiske)


6.2. Umsetzung der Rechte von Kindern nach dem Bundeskinderschutzgesetz

Die Kinder sollen die Möglichkeit haben, im Alltag ihre Beteiligungsrechte auszuüben und dabei Erfahrungen zu sammeln. Information, Mitsprache und Mitentscheidung
bzw. Mitbestimmung sind die wesentlichen Stufen der Beteiligung.

Insofern geht es in der pädagogischen Praxis darum, Kinder kontinuierlich die Möglichkeit zu geben, Situationen im entdeckenden Lernen selbst zu gestalten,
Lernwege selbst zu finden und auch "Umwege" zuzulassen. 
Kinder sind als Ideen- und Beschwerdeführer aktiv mit einzubeziehen.

Dies setzen wir in unserer alltäglichen pädagogischen Arbeit unter Berücksichtigung des jeweiligen Entwicklungsstandes der einzelnen Kinder und deren Persönlichkeit wie folgt um:

- freie Wahl der Spielbereiche und Materialien
- freie Wahl der Spielpartner
- Mitspracherecht bei der Gestaltung und Zubereitung der Mahlzeiten
- selbstständiges Erproben von Handlungsweisen
- Mitgestaltung der wöchentlichen Bewegungserziehung
- Rollentausch - Kinder schlüpfen in die Rolle der Erzieher wie z.B. die Führung des Begrüßungskreises
- gemeinsames Erarbeiten von Themen und Projekten
- Streitkulturen finden und erproben
- regelmäßige Kinderkonferenzen   

Durch gemeinsame Erfahrungen und Beobachtungen erhalten und nutzen wir die Möglichkeit, die Beteiligung der Kinder weiter zu entwickeln, zu verbessern und zu differenzieren.


"Das Kind hat das Recht, ernst genommen, nach seiner Meinung und seinem Einverständnis gefragt zu werden".
(J. Korczak)
 
6.3. Erzieherverhalten
 
Wir verstehen uns sowohl als Partner und Begleiter, als auch als Vorbild und Anwalt des Kindes, das heißt wir berücksichtigen und vertreten in erster Linie die Bedürfnisse der Kinder und nicht die der Eltern!
 


„Wir handeln im Interesse der Kinder“
 
„Ich möchte lernen,
dir Halt geben,
dich aber nicht zwingen;
dir Stütze sein,
dich aber nicht hemmen;
dir Hilfe sein,
dich aber nicht abhängig machen;
dir nahe sein,
dich aber nicht einengen;
dir Raum geben,
dich aber nicht ängstigen;
dir Geborgenheit geben,
dich aber nicht festhalten.
Ich möchte lernen,
für dich da zu sein.
Nur so kannst du wachsen,
wirklich wachsen.
Wie ich auch.“

(M. Feigenwinster)
 



Unser Umgang miteinander basiert auf Achtung, Respekt und Toleranz. Mit unserem Engagement und angemessener Zurückhaltung hinsichtlich unserer Anleitung bieten wir dem Kind die Möglichkeit zu einer kindgerechten und individuellen Entwicklung.
In Konfliktsituationen nehmen wir eine schlichtende - demokratische Haltung gegenüber den Kindern ein. Das Wohl des Kindes ist immer vorrangig; so wollen wir den Eltern unterstützend und beratend zur Seite stehen.
 
Die Persönlichkeit spielt in unserem Beruf eine große Rolle. Das wichtigste Arbeitsinstrument, sind wir selbst!
Als direktes Gegenüber der Kinder sind wir ständig präsent und bringen jeden Tag aufs Neue unsere Persönlichkeit, unsere Erfahrung, unsere Werte, unsere Emotionen und unsere Haltung mit zur Arbeit.

Auch wir sind nur Menschen mit vielen Schwächen und Stärken, mit vielen Erfahrungen und prägenden Erlebnissen.
Deshalb ist es uns wichtig, uns selber als lernende Person zu sehen, die sich Fehler eingestehen kann und bereit ist, ihr Handeln zu reflektieren und sich stetig weiterzuentwickeln.
Hierzu nutzen wir unter anderem unsere Konzeptionstage, Fortbildungen oder auch Inhouse Schulungen.
 
 

7. Gemeinsame Erziehung, Bildung und Betreuung für Kinder von 0,5-6 Jahren

Der Begriff „Bildung“ umfasst nicht nur die Aneignung von Wissen und Fertigkeiten. Vielmehr geht es in gleichem Maße darum, Kinder in allen ihnen möglichen, insbesondere in den sensorischen, motorischen, emotionalen, ästhetischen, kognitiven, sprachlichen und mathematischen Entwicklungsbereichen zu begleiten, zu fördern und herauszufordern. Die Entwicklung von Selbstbewusstsein, Eigenständigkeit und Identität ist Grundlage jedes Bildungsprozesses. 

(Auszug aus der Bildungsvereinbarung NRW)



7.1. Unsere Umsetzung

Ziel unserer Bildungsarbeit ist es, unsere Kinder in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu unterstützen und zu fördern.
Unser Schwerpunkt liegt dabei auf der Entwicklung der emotionalen und sozialen Intelligenz und im Aufbau des positiven Selbstwertgefühls. So geben wir hier unseren Kindern die Möglichkeit, sich selbst kennen -, annehmen - und einschätzen zu können, denn das ist die beste Voraussetzung für eine positive Entwicklung.
 

7.2. Eingewöhnungsphase

Kinder können nicht gebildet werden- sie bilden sich selbst. Allerdings nur dann, wenn sie auf Beziehungs- und Bindungspersonen treffen, durch die sie sich angenommen, persönlich angesprochen, wertgeschätzt und respektiert fühlen.
Deshalb ist eine gute Eingewöhnung von entscheidender Bedeutung.
 
Damit die Kinder schnellstmöglich eine sozial- emotionale Selbstständigkeit entwickeln ist es uns sehr wichtig, die Eingewöhnungsphase individuell gemeinsam in Absprache mit den Eltern zu gestalten. Dabei stehen für uns immer die Bedürfnisse des Kindes im Vordergrund, wobei uns auch wichtig ist, dass die Eltern ihre Kinder mit einem guten Gefühl bei uns zurücklassen können.

 
„Im Grunde sind es immer die Verbindungen,
die dem Leben seinen Wert geben“.
(Wilhelm von Humbold)
 
 
7.3. Die Bedeutung des Freispiels

Das Freispiel(en) ist der zentrale Bereich einer glücklichen und entwicklungsförderlichen Kindheit. Spiel ist keine SPIELEREI, sondern der „Beruf“ des Kindes. Wer Kindern die Möglichkeit gibt, ausgiebig, vielschichtig und intensiv spielen zu können, stellt ihnen einen Schatz zur Verfügung, der durch keine andere Erfahrung ersetzt werden kann.
 In unserer täglichen Arbeit ist es uns deshalb wichtig, dass unsere Kinder selbstständig vielfältige Spielformen wählen, um daraus viele neue Erfahrungen (Schätze) sammeln zu können. Aus diesem Grund bieten wir unseren Kindern genügend Zeit, Raum und Ruhe, um ins freie Spiel zu kommen.

 
„Das Spiel ist von entscheidender Bedeutung für die gesamte Entwicklung des Kindes“.
(Astrid Lindgren)


„Kinder sollten mehr spielen, als viele es heutzutage tun. Denn wenn man genügend spielt, solange man klein ist – dann trägt man Schätze mit sich herum, aus denen man später ein Leben lang schöpfen kann. Dann weiß man, was es heißt, in sich eine warme Welt zu haben, die einem Kraft gibt, wenn das Leben schwer wird“.        
(Astrid Lindgren)

 
 
7.4. Erwerb sozialer Kompetenzen

Zum Beispiel:

- Kontaktaufnahme zu anderen Menschen und zur Umwelt
- Regelverständnis entwickeln
- Umgang mit Konflikten und eigene Lösungsmöglichkeiten entwickeln.
- die Kinder lernen sich einen Spielpartner selbst auszusuchen, indem es andere   Kinder anspricht, die eigene Spielidee mit zu verwirklichen dabei aber auch aushalten kann, wenn es auf Ablehnung stößt
 
Selbstständigkeit bedeutet, Verantwortung für sich selbst, für den eigenen Körper, für sein eigenes Tun und Handeln zu übernehmen.
Selbstversorgung z.B.:
 
- das An- und Ausziehen der Kleidung
- der Toilettengang und alle hygienischen Maßnahmen wie Hände waschen und Zähne putzen
- selbstständiges Einnehmen der Mahlzeiten, den Umgang mit Besteck erlernen
- eigenständig mit Spiel- und Bastelmaterial umzugehen und nach Gebrauch zu säubern und aufzuräumen
 
 
 
7.5. Emotionale Entwicklung

Ganz wichtig ist auch die emotionale Selbstständigkeit, d.h. Kinder können ihre Empfindungen äußern. Sie können sagen, worüber sie sich freuen, worüber sie traurig sind, wann und warum sie Angst vor etwas haben. Kinder können sich für eine Zeit von ihren Eltern trennen ohne Verlustängste zu haben. Kinder sollen nicht andauernd Bestätigung suchen, sondern können bei uns ein positives Selbstbewusstsein entwickeln indem sie lernen, ihre eigenen Stärken zu erkennen und vom eigenen Tun überzeugt sind.

 
„Ich glaube daran, dass das größte Geschenk, das ich von jemanden empfangen kann, ist, gesehen, gehört, verstanden und berührt zu werden!
Das größte Geschenk, das ich geben kann, ist, den anderen zu sehen, zu hören, zu verstehen und zu berühren“.
Wenn dies geschieht, entsteht Kontakt!

(Virginia Satir)
 
 
7.6. Sprache

Spracherziehung in unserer Kita bedeutet u.a., die Sprachlust, dass Mitteilungsbedürfnis und die Freude an der Sprache zu wecken. Dies gelingt uns nicht durch ständiges Verbessern, sondern durch gutes Vorbild und zahlreiche Sprachanregungen.
Wir hören aufmerksam zu und geben den Kindern einen großen sprachlichen Freiraum. In verschiedenen Situationen werden zu unterschiedlichen Anlässen eine treffende Sprachmelodie, Lautstärke und ein entsprechender Sprachrhythmus gesucht.
Einmal wöchentlich werden wir in unserer Arbeit von einer Sprachtherapeutin unterstützt.

Beispiele für die alltagsintegrierte Sprachbildung in unserem Kita-Alltag sind z.B.:
 
- Rollenspiele
- Gespräche mit den Spielpartnern im Freispiel
- Kinder erzählen zu Geschichten, über Erlebnisse und Bilderbücher
- Lieder, Gedichte
- Reime, Phantasiewörter
- Wörter beim Sprechen in Silben teilen
- Kinder lernen, dass es verschiedene Sprachen gibt, welche sie durch    Lieder, Reime, Singspiele kennen lernen         
     
 

7.7. Naturwissenschaft, Technik und Umwelt

Wir wollen die Neugier und Freude der Kinder am Experimentieren wecken. Zu keiner späteren Zeit sind Kinder so an Naturphänomenen interessiert wie gerade in der Vorschulzeit. Hier werden wichtige Grundlagen gelegt. Das Kind beobachtet Abläufe, Prozesse und Veränderungen. Beispiele der Umsetzung in unserem Kita- Alltag:
 
- Durchführung von Experimenten mit Alltagsmaterialien
- Experimente zu physikalischen Gesetzmäßigkeiten (z.B. Schwerkraft und Magnetismus)
- Kinder ermuntern diese Experimente selbst zu wiederholen
- Bereitstellung von verschiedensten Materialien, die für das Kind zugänglich sind

- Wettererscheinungen und Jahreszeiten beobachten und erleben, Projekte zu den Jahreszeiten
- Interesse an der belebten Natur wecken - Respekt vor Tieren und Pflanzen erlernen z.B. durch feste Waldbesuche und regelmäßige Betreuung und Pflege von Hühnern
 
„Erkläre mir und ich vergesse, zeige mir und ich erinnere, lass es mich tun und ich verstehe“.           
(Konfuzius)
 

 
  7.8. Mathematisches Grundverständnis

Bei uns kommt es nicht darauf an, dass die Kinder möglichst schnell zählen und komplexe Formen kennen lernen. Vielmehr ist es für das mathematische Grundverständnis wichtig, dass unsere Kinder in unterschiedlichen Situationen im Alltag und im Spiel angeregt werden. Wir als Erzieherinnen wollen erstens, die Freude der Kinder an der Begegnung mit Mathematik erhalten und zweitens, durch die Aktivitäten des Alltags einen „mathematischen Stellenwert verleihen“, in dem sich die Kinder z.B., sprachlich präzise Ausdrücken: „Wir brauchen vier Stühle, für jedes Kind einen.“
 
Beispielsituationen im Alltag:
 
- zuordnen beim Tischdecken
- beim Aufstellen der Stühle für den Kreis
- Überblick über den Zahlenraum 1-20 z.B. durch zählen der Kinderanzahl
- Kennenlernen geometrischer Formen, wiederfinden in der Umwelt
- das Kind lernt verschiedene Verwendungssituationen von Zahlen, z.B., Alter, Hausnummern, Telefonnummern
- Raum-Lage - Beziehung z.B., rechts - links, vor - hinter, über – unter
 
 

7.9. Bewegung und Gesundheit

Im täglichen Miteinander schaffen wir in unserer Einrichtung viele Bewegungsanlässe, in denen die Lust an der Bewegung ausgelebt werden kann. „sich Bewegen“ bedeutet, sich mit all seinen Möglichkeiten auszuprobieren, die eigenen Grenzen kennen lernen und die Welt mit all unseren Sinnen zu begreifen. Bewegung stärkt das Selbstbewusstsein der Kinder und fördert gleichwertig die kognitive, sprachliche und motorische Entwicklung.

Beispiele:

- wöchentliches Turnen im Bewegungsraum
- auf dem Spielplatz
- Bewegungsspiele ( drinnen und draußen)
- freies Spiel im Bewegungsraum
 
Die Kinder entwickeln ein gesundes Körperbewusstsein.

Dazu gehört:

- das Kind lernt den bewussten Umgang mit Lebensmitteln
- gemeinsame gesunde Mahlzeiten einnehmen
- Herkunft alltäglicher Lebensmittel feststellen
- Schulung aller Sinne
 
 

7.10. Spielen und Gestalten, Medien

Es gibt viele unterschiedliche Spielformen: Freispiel, Rollenspiel, Konstruktionsspiel, Gesellschaftsspiele, Lernspiele, Bewegungsspiele usw.
Im Freispiel haben die Kinder die Möglichkeit die unterschiedlichen Spielformen auszuleben und ausgiebig von ihren Körpersinnen Gebrauch zu machen. Eine große Bedeutung hat das Rollenspiel für die kindliche Entwicklung. Die Kinder verarbeiten im Rollenspiel ihre erlebte Umwelt und „konstruieren“ spielend soziale Beziehungen, Geschichten oder Dinge. Erwachsene sollten auf die konstruktiven Leistungen der Kinder vertrauen und sie nicht dadurch stören, dass sie glauben, sie müssten sie verbessern! Kinder verbessern sich selbst, indem sie etwas tun.
Kinder erfahren, dass man aus allem, was man findet und was die körperlichen, sozialen und räumlichen Bedingungen nicht überstrapaziert, etwas gestalten kann.

Beispiele aus unserem Kita-Alltag:
 
- die räumlichen Bedingungen gewährleisten, dass alle Materialen für die Kinder frei zugänglich sind.
- die Kinder entscheiden was und womit sie Gestalten und Spielen möchten
- unterschiedlichste Angebote ermöglichen den Kindern ihre Phantasie auszuleben und unterschiedlichste Techniken zu erlernen.


Medien, einschließlich der elektronischen Medien, werden situationsbezogen und entsprechend der Alltagserfahrungen der Kinder einbezogen, z.B.,

- Bilderbücher/Hörbücher
- CDs & Tonies
- Fotoapparat
 
Die musikalische Bildung und Erziehung begleitet unsere tägliche  pädagogische Arbeit. z.B., durch:

- Erlernen von Liedern
- Einsetzen von verschiedenen Instrumenten
- Darstellen von Takt und Rhythmus
- Sing- und Tanzspiele
- Alltagssituationen musikalisch begleiten (Rituale festigen)


 
8. Zusammenarbeit
 
8.1. Zusammenarbeit im Team

Die Grundvoraussetzung für die Mitarbeit in unserem Team ist die Identifikation mit unserem Konzept. Unsere Teamkultur basiert auf Verantwortungsgefühl, Sachlichkeit, Kritikfähigkeit und gegenseitigem Respekt.
Teamarbeit bedeutet für uns, Humor zu besitzen, über sich selbst lachen zu können, Kinderstreiche verstehen und sich darauf einlassen zu können, Neugierde Raum geben und aus der Vielfalt der Möglichkeiten jeder/n einzelnen Mitarbeiterin/er zu schöpfen.
Das bewirkt eine positive Entwicklungsatmosphäre für Groß und Klein.
Dies sind für uns die wichtigsten Grundlagen, um an gemeinsamen Zielen zu arbeiten.
 
Im Rahmen der Personalentwicklung, wozu auch die regelmäßige Teilnahme an Fort- und Weiterbildungen gehört, bringt sich jeder Mitarbeiter gemäß seinen Fähigkeiten ein und sieht sich selbst als Lernender.



 8.2. Zusammenarbeit mit den Eltern

Voraussetzung für unsere Arbeit ist eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit, in der beide Seiten einen respektvollen Umgang pflegen!
Auch bei der Zusammenarbeit mit den Eltern orientieren wir uns an den Bedürfnissen der Kinder.
Es ist uns wichtig, dass der Dialog zwischen Eltern und Erziehern vorhanden ist.
Regelmäßige Elterngespräche intensivieren den gegenseitigen Austausch, wodurch wir gemeinsam das Kind in seiner Entwicklung unterstützen.

 „Lachst du Kinder an, lachen sie zurück.
Lachst du Große an, fragen sie sich:
Warum lacht der“?         

(Phil Bosmans) 
 
       
8.3. Instrumente der Zusammenarbeit

- regelmäßiger Austausch in der Bring- und Abholphase
- Elternsprechtage auf der Grundlage der Bildungsdokumentation
- Elternabende
- gemeinsame Feste und Feiern


 
9. Öffentlichkeitsarbeit
 
9.1. Direkte Öffentlichkeitsarbeit mit Institutionen/Kooperationspartner
 
- Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband
- Jugendamt
- Landschaftsverband
- Frühförderstelle
- Hellweg Grundschule
- Pott‘s Kids
- Erziehungsberatungsstelle
- Familienbüro Brackel
- Gesundheitsamt
- Arbeitskreis der Bezirksvertretung Brackel
- Stadtteilkonferenz Asseln / Fachbereich Kinder und Jugendförderung
- Polizeiwache und Feuerwehr Asseln
 

 9.2. Indirekte Öffentlichkeitsarbeit
 
- Infonachmittage für zukünftige Neuaufnahmen
- Elternabende
- Feste
- Pressemitteilungen über unterschiedliche Aktivitäten
- Öffentliche Feste, wie z.B., Sommerfest und St. Martin
- Besuch der Polizei, Feuerwehr, Flughafen…..
- Einkäufe im Ort
- Besuch der Bücherei



10. Schlusswort

Wir hoffen, dass es uns gelungen ist, uns und unsere Arbeit transparent vorzustellen und wir ihr Interesse und ihre Neugierde geweckt haben.
Sicherlich sind noch Fragen offen, die mit Inhalt gefüllt werden wollen, ebenso fehlt gewiss „hier und da“ noch etwas, was nicht beschrieben, erwähnt wurde, - kurz-, was sie vermissen.

Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
 
Ein Konzept ist nie fertig, sondern ständig in Bearbeitung- so wie auch der Mensch nie fertig ist!
 
„Nur kluge Menschen fragen.
Nur fragende Menschen werden klug. 
Kinder fragen viel.
Erwachsene fragen wenig.
Sie meinen stattdessen,
Antworten zu wissen und Antworten geben zu müssen.
Doch kluge Menschen fragen“!!!

        
Mit unserem Konzept haben sie etwas in der Hand, was als Gesprächsgrundlage dienen kann- für eine gute Zusammenarbeit zwischen Ihnen und uns- im Interesse Ihres, uns anvertrauten Kindes!
 
In diesem Sinne,
 
euer Team der Kita „Max & Moritz“ e.V.
                                                                                                                                                                     
Stand August 2022

 


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